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Besteht ein zusätzlicher Aufwand bei der Abrechnung durch Header Bidding und ist es das wert?

Ich möchte keinen Publisher davon abhalten, Header Bidding auf seiner Webseite zu testen. In den meisten Fällen lohnt sich der Einsatz und es können signifikante Steigerungen der Einnahmen erzielt werden.

Dennoch sollte ein Publisher vor der Implementierung wissen, welchen zusätzlichen buchhalterischen Aufwand er zu erwarten hat. Wenn die Monetarisierung der Webseite bisher ausschließlich über Google AdSense oder die Google Ad Exchange erfolgte, erhielt man automatisierte monatliche Zahlungen von Google. Die entsprechende Gutschrift konnte man einfach aus dem Google-Konto ziehen und an den Steuerberater weiterleiten.

Wenn ein Publisher nun mehrere SSPs (Supply Side Platforms) über Header Bidding einsetzt, wird er zwangsläufig mit unterschiedlichen Zahlungsmodalitäten der jeweiligen SSPs konfrontiert. Nicht jede SSP erstellt automatisch eine Gutschrift und überweist den ausstehenden Betrag mit einem Zahlungsziel von 35 Tagen. Leider gestaltet es sich viel komplizierter. Die Zahlungsziele variieren stark, und es ist keine Seltenheit, dass Zahlungen erst nach 60 Tagen fällig sind. Zudem senden einige SSPs dem Publisher Rechnungsanfragen, die die erzielten Einnahmen beinhalten und als Grundlage für eine Rechnung dienen, die vom Publisher erstellt und anschließend in der SSP hochgeladen werden muss.

Wenn man nun mit 8-9 SSPs zusammenarbeitet, kann dies einen erheblichen Arbeitsaufwand bedeuten. Zusätzlich muss der Eingang jeder einzelnen Zahlung überwacht werden. Es ist daher ratsam, abzuschätzen, ob der zusätzliche Aufwand im Verhältnis zum Einnahmenzuwachs steht. Ich habe viele Fälle gesehen, in denen SSPs nur einige Euro monatlich für Publisher generieren, und dennoch entsteht ein aufwändiger Abrechnungsprozess. In solchen Fällen sollte man in Betracht ziehen, die betreffende SSP durch einen anderen Bieter zu ersetzen oder sogar ganz zu meiden.

Einige Stimmen argumentieren nun, dass sich der Einsatz solcher SSPs trotzdem lohnt, da der durchschnittliche CPM aufgrund des erhöhten Wettbewerbsdrucks steigt. Das mag zwar stimmen, aber ob diese Steigerung, die möglicherweise nur minimal ausfällt, im Verhältnis steht, kann jeder Publisher nur für sich selbst entscheiden.